Wir haben’s tatsächlich geschafft…

Die Nacht auf dem Flower Camping «La Canadienne» war richtig erholsam. Es war so ruhig, wie schon lange nicht mehr. So waren wir bereits um sieben Uhr auf den Beinen und konnten um halb neun Uhr Richtung La Teste-de-Buch losfahren.

Unser erstes Tagesziel war die «Dune du Pilat», die grösste Wanderdüne in Europa. Wir hatten uns vorgestellt, dass wir sie von Weitem fotografieren könnten. Um zehn Uhr erreichten wir den grossen Parkplatz, welcher zu dieser frühen Stunde (jedenfalls bezüglich Touristen) noch praktisch leer war. Wir parkten unseren Herby an einem schattigen Plätzchen unter Pinien und marschierten zum Eingang.

Zu unserem Erstaunen, sahen wir auf der grossen Info-Tafel, dass es gar nicht weit war bis zur Düne. Nach wenigen Schritten durch ein kleines Wäldchen tauchte sie vor uns auf: Die berühmte, über 100 m hohe Düne von Pilat. Einige wenige Touristen hatten sich bereits an den Aufstieg gemacht. Wir dachten uns, dass wir einfach mal ein kleines Stück hochsteigen. Wir blieben immer wieder stehen und staunten. Ganz langsam erklommen wir Meter für Meter im rutschigen Sand. Drei Schritte vor und wieder einen zurück. Aber irgendwann standen wir ganz oben und konnten eine phantastische Aussicht auf endlose Pinienwälder auf der einen Seite und auf das tiefblaue Meer auf der anderen Seite geniessen. Wir waren wirklich beeindruckt. Die Düne ist rund 500 m breit und ganze 2.7 km lang. Das geschätzte Volumen beläuft sich auf ca. 60 Mio. Kubikmeter, was einer Sandfläche von ungefähr 15 Hektaren entspricht. Und der Sand ist unglaublich feinkörnig. Es war ein absolut eindrückliches Erlebnis und wir sind beide ein bisschen stolz auf uns, dass wir es bis ganz hinauf geschafft haben.

Während wir den Abstieg in Angriff nahmen, füllte sich die grosse Treppe – welche man ebenfalls benutzen könnte – mit einer Unmenge von Touristen. Es wurden von Minute zu Minute mehr. Was für ein Glück, dass wir verhältnismässig früh an diesem schönen Ort waren.

Gegen halb zwölf Uhr machten wir uns auf zu unserem zweiten Tagesziel, Biscarosse-Plage, welches wir nach einer halbstündigen Fahrt erreichten. In einer Seitenstrasse fanden wir einen Parkplatz und ich brachte es tatsächlich fertig, unseren Herby seitwärts zu parkieren. Und das erst noch auf Anhieb! Nix da mit «Frau am Steuer, ungeheuer».

Zu Fuss machten wir uns auf den kurzen Weg ins Zentrum. Wir schlenderten durch die Gassen und erblickten einen 5th Avenue Burger. Kurz entschlossen konsultierten wir die Speisekarte und entschieden uns, hier zu Mittag zu essen. Das Personal war sehr freundlich und aufmerksam und brachte uns beiden einen Wrap Chicken. H.P. hatte vorher noch nie was von einem Wrap gehört, wurde aber positiv davon überrascht, wie gut das schmeckt. Nachdem wir uns gestärkt hatten, spazierten wir noch zum Strand und sahen uns etwas um.

Und dann wollten wir zurück zu unserem Auto. Mit Betonung auf «wollten», denn dieses Unterfangen ist gar nicht so einfach, wenn man nicht mehr weiss, in welcher Seitengasse man sein Fahrzeug geparkt hat. Nicht verzagen, H.P. fragen. So dachte ich mir jedenfalls. Dass das keine sehr gute Idee war, stellte sich relativ schnell heraus. Wir fanden unseren Herby nämlich erst nach ein paar Anläufen, obwohl H.P. sich ganz sicher war, in welcher Seitenstrasse er steht.

Das mit «ich bin mir fast sicher» ist bei uns so eine Sache. Bei H.P. ebenso wie auch bei mir. Fand sich doch das Rüstbrettchen (ich war mir fast sicher, dass H.P. es verlegt hatte) genau dort, wo es hingehört. Nämlich im Küchenschrank. Wir haben also beides wieder gefunden… Unseren Herby ebenso wie auch unser Rüstbrett.

Bei unterdessen 28 Grad und strahlendem Sonnenschein steuerten wir gegen halb drei Uhr das Aire Naturelle «Le Frezat» an, ein Campingplatz mitten im Grünen. Aire Naturelle bedeutet übrigens nur, dass sich der Platz in der Natur befindet, nicht etwa, dass es sich um ein Nudisten-Camp handelt.

Der Platzwart hat eine ganze Ménagerie an Tieren und einen grossen schwarzen Hund. Der hat uns zwar erstmal angebellt, war dann aber ganz lieb und liess sich sogar knuddeln. In nächster Nähe soll es Rehe, Füchse und Wildschweine geben. Mal sehen, vielleicht sehen wir morgen früh eines dieser Wildtiere.

Tagestotal 105 km

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