Gorges du Verdon

Heute Morgen gabs Baguettes zum Frühstück. Diese haben wir im geheizten Bus verdrückt, draussen war es kühle 13 Grad. Aber der Himmel war strahlend blau, das ist doch die Hauptsache.

Heute schreiben wir nicht viel, sondern lassen lieber Bilder sprechen. Wir waren nämlich den ganzen Tag im Gorges du Verdon unterwegs. Am Morgen fuhren wir auf der D71 von Westen nach Norden. Zwischen Les Salles-sur-Verdon und Aiguines hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den tiefblauen Lac de Sainte Croix.

Nach einigen Kilometern auf der D71 haben wir dann bemerkt, dass wir vergessen hatten zu tanken. «Hesch du geschter ned gseit, du willsch no go tanke, bevor mir eus uf de Wäg mached?» – «Jo, das hani gseit.» – «Wieso häsch es denn ned gmacht?» – «Gägefrog… Wieso häsch du denn nüt gseit?» – «Weil ich’s vergässe han.» – «Ebe». Die nächste Ortschaft wäre Comps-sur-Aturby. Hat es da eine Tankstelle? Nein.

Also begann das Kilometer-Zählen, Anzeige momentan: 50 km Reichweite. Auf der Karte schlau machen, wo hat es wohl eine Tankstelle? In Séranon wurden wir dann endlich fündig. «Was für ein Glück wir doch haben!» – Das fand ich auch… Bis ich feststellte, dass der Automat an dieser nichtbedienten Tankstelle meine Kreditkarte nicht akzeptieren wollte. Dreimal hab ich die olle Karte in den Schlitz gesteckt, dreimal hat der Automat gemeldet «Carte ne pas acceptées» – Super… Was für ein Glück wir doch haben.

H.P. hatte dann die glorreiche Idee, den Automaten der gegenüberliegenden Zapfsäule zu versuchen. Und siehe da… Die Karte wurde akzeptiert. Das Problem war jetzt nur, dass unser Fahrzeug natürlich immer noch auf der anderen Seite stand. «Du, lueg mal, wie lang de Schluuch isch… langed das bis übere?» – «Ja, das längt grad» – Was für ein Glück wir doch haben!

Just in diesem Moment fuhr eine ältere Dame mit französischem Kennzeichen am Fahrzeug an die Zapfsäule. Sie stieg aus. Wir dachten, sie wollte uns helfen. «Vous bloquez les deux places!» – «Bonjour, Madame. Je suis désolé, nous avons un petit problème.» – Die Dame musste notgedrungen warten und war entsprechend hässig. «Aurevoir, Madame, une bonne journée». Sie hat den Gruss dann (wohl anstandshalber) erwidert, ihr Gesichtsausdruck liess aber vermuten, dass sie dies nur mit grossem Widerwillen tat.

Mit frisch betanktem Fahrzeug nahmen wir dann die südliche Route «Napoléon» (mit Umweg über Castellane) in Angriff. Diese führt auf der D952 via La Palude bis Moustiers-Sainte-Marie. Somit hatten wir den Gorges du Verdon komplett umrundet. Die Schlucht ist immer wieder beeindruckend und fasziniert uns sehr.

In der Nähe von Moustiers-Sainte-Marie haben wir ein «Camping Naturelle» gefunden, welches von einer Bauernfamilie betrieben wird. Er ist äusserst einfach und ohne jeglichen Komfort, dafür aber mitten im Grünen mit zahllosen umherstreunenden Katzen, was natürlich vor allem H.P. sehr gut gefällt. Am Abend wurden die Felsen dann von der untergehenden Sonne angestrahlt, was das Naturerlebnis perfekt gemacht hat.

Tagestotal 149 km

 

 

 

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.