Nach einer wunderbar ruhigen Nacht und einem stärkenden Frühstück starteten wir um 8.30 Uhr in den Tag. Zuerst fuhren wir auf der D999 auf der «Route Larzac et Dourbie» und genossen die in sanftes Morgenlicht getauchte Landschaft.
Auf der Autobahn A75 gings dann via Lodève und Pézenas nach Cap d’Adge, welches wir gegen zehn Uhr erreichten. Es war Markttag und so schlenderten wir durch die Gassen und bestaunten die vielfältigen Auslagen. Danach setzten wir uns in ein Café direkt am Hafen und beobachteten bei einem sehr feinen Cappuccino die vorbeispazierenden Leute.
Nun wollten wir an den Strand. Aber das war gar nicht so einfach. Wir verfuhren uns mehrmals und einmal landeten wir sogar beinahe im berühmten Nudistencamp «Naturist Village». Im letzten Moment haben wir noch gecheckt, dass wir auf dem falschen Weg sind und konnten gerade noch vor der Einfahrt zum Camp in eine Seitengasse auseichen. Puh! Wir entschieden uns, einen Strand zu suchen, an dem wir bekleidet rumspazieren können. Wir erinnerten uns an einen wunderschönen Sandstrand, welcher sich zwischen Agde und Sète auf dem Damm befindet. Kurze Zeit später hatten wir besagten Strand auch gefunden. Wir wunderten uns bloss, dass dort ein riesiges Aufgebot von Polizei und Feuerwehr zugegen war. Wir liessen uns davon natürlich nicht beeindrucken, parkten unseren Bus und begaben uns zum Strand. Dieser war fast noch schöner, als wir ihn von letztem Jahr in Erinnerung hatten. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass es jetzt im September viel weniger Touristen hatte als letzten Sommer.
Nach dieser sehr erfreulichen Episode folgte sogleich eine unerfreuliche… Wir wollten zurück nach Agde und dann weiter südwärts. Doch die zuvor erwähnten Polizisten machten uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Haben die Typen doch glatt den gesamten Damm Richtung Agde gesperrt. Das hiess für uns, dass wir einen Umweg über Sète machen mussten. Aber nicht nur wir, sondern alle anderen Autofahrer auch. Bei 30 Grad quälten wir uns eine geschlagene Stunde durch die Stadt, bis wir endlich gegen 16 Uhr die Autobahnauffahrt erreichten.
Nach einer weiteren guten Stunde auf der dreispurigen und mit LKW’s überfüllten Autobahn erreichten wir gegen 17 Uhr den «Gruissan Plage» in der Nähe von Narbonne. Dort hat uns zuerst einmal der heftige Mistral überrascht, welcher bis jetzt mit ca. 40 km/h weht (Windstärke 6).
Es wartete aber noch eine weitere Überraschung auf uns… Intelligent (oder lernfähig) wie wir sind, haben wir uns diesmal natürlich früh genug darum gekümmert, ob in dieser Gegend Campingplätze vorhanden sind. Beruhigt stellten wir fest, dass es eine ganze Anzahl rund um Gruissan gibt. Das wäre soweit so gut… Der erste war voll. Der zweite vermietete nicht nur für eine Nacht und auf dem dritten wollte man uns gar einen Bungalow aufschwatzen. Ziemlich entmutigt steuerten wir den vierten Platz an und oh Wunder «Oui, bien sûr», wir haben einen Platz für Sie. Erleichterung machte sich breit. Wir durften uns sogar einen Platz aussuchen, es gab Strom und Internet kostete schlappe drei Euro extra. Das wäre hier am Meer eigentlich relativ günstig gewesen… Wenn es denn funktioniert hätte. Sonst haben wir aber an diesem Campingplatz nichts zu meckern.
Gemeckert haben wir aber trotzdem. Und zwar wegen dem Internet generell. Seit wir in Frankreich sind, hat WiFi gar nicht oder nur extrem langsam funktioniert… Am ersten Abend hatten wir gar kein Internet. Am zweiten haben wir wie bereits erwähnt drei(!) Stunden darauf gewartet, bis unser Video hochgeladen wurde und am dritten gab uns die liebe Dame von der Réception ein falsches Passwort und machte danach Feierabend. Und hier in Gruissan hätte das Einloggen zwar funktioniert, nur haben wir jetzt das Problem, dass schon ein einziger Klick auf irgendeinen Button zuviel ist für diese Internetverbindung. Von Hochladen von Bildern oder gar Videos in unseren Reiseblog können wir nur träumen. Manchmal fragen wir uns wirklich, wie das andere Reiseblogger auf die Reihe kriegen. Tipps wären sehr willkommen.
Tagestotal 245 km