Nachdem wir gestern mit dem Blog nicht ganz fertig geworden sind, haben wir den Beitrag direkt nach dem Frühstück zu Ende geschrieben. Das ging schnell. Weniger schnell ging dann der Upload vonstatten. Für das Video hat das topmoderne Wireless des Campingplatzes sage und schreibe drei(!) Stunden benötigt. Das heisst, wir hockten den ganzen Morgen abwechslungsweise neben dem Laptop, damit es nicht geklaut wurde. Das Internet hat nämlich blöderweise nur direkt vor der Réception funktioniert. Wenn man sowas überhaupt funktionieren nennen kann.
Jedenfalls haben wir die Wartezeit sinnvoll genutzt… In Ruhe geduscht und die weitere Reiseroute geplant. Um 11.30 Uhr konnten wir dann endlich los.
Unsere heutige Fahrt führte uns zuerst durch den Gorges de la Jonte. Im Reiseführer wurde diese Route als «wenig spektakulär» beschrieben, uns haben die hohen Felsen aber trotzdem beeindruckt. Als wir den Wegweiser zum «Arc de Saint Pierre» entdeckten, fuhren wir spontan eine steile und enge Strasse hinauf. Wir hatten uns vorgestellt, dass der «Arc de Saint Pierre» eine eindrucksvolle Felsformation sei. Wir fuhren immer weiter hoch, teilweise gefährlich nahe am Abgrund entlang (von Leitplanken haben sie hier wohl noch nie etwas gehört). Zum Glück kam uns nur ein einziges Auto entgegen. Der Fahrer war ein junger Mann, der dann einfach in der Kurve stehen blieb. So jonglierte halt ich an diesem Angshasen vorbei. Nach beinahe zehn halsbrecherischen Kilometern hatten wir den Heiligen Hans immer noch nicht gefunden und entschieden uns, umzukehren. Der Rückweg gestaltete sich eine Spur einfacher, weil uns diesmal niemand in die Quere kam.
In der Nähe von Rozier haben wir auf einem Parkplatz unser wohlverdientes Mittagessen eingenommen und hatten dabei einen wundervollen Ausblick auf die hohen Steinformationen.
Weiter gings dann Richtung Westen nach Millau. Dort wollten wir eigentlich das Viadukt besichtigen, entschlossen uns dann aber dagegen, weil wir noch durch den «Canyon de la Dourbie» fahren wollten. Da es unterdessen bereits später Nachmittag war, machten wir uns schon mal schlau und suchten via iPhone einen Zeltplatz. Mit Schrecken stellten wir fest, dass die Auswahl etwas spärlich war. Es gab genau einen Campingplatz in vernünftiger Reichweite. Gross war die Freude, als wir die Abzweigung zu besagtem Platz auf Anhieb gefunden haben. Weniger gross war dann die Freude, als wir ihn gefunden hatten. Die Réception war geschlossen. Das machte aber nichts, weil uns dieser Platz auf einer Art Hochebene oben sowieso irgendwie nicht ganz geheuer war. Was also tun, wenn es bereits fünf Uhr nachmittags ist?
Es blieb uns nichts anderes übrig, als den «Berg» wieder hinunter zu fahren. Auf dem Weg zurück in die Zivilisation haben wir dann verstanden, warum diese Strasse für Wohnmobile und Lastwagen verboten ist. Die steilen Kurven waren so eng, dass wir teilweise zurücksetzen mussten, um überhaupt um die Kurve zu kommen (vielleicht ist auch einfach der Radstand unseres VW-Busses etwas zu lang für diese Strassen). Zwei oder drei Mal fehlten nur Millimeter und wir wären ohne Rückspiegel dagestanden. Kurz bevor wir die rettende Hauptstrasse erreicht haben, kam uns dann doch noch ein Fahrzeug entgegen. Ein Kreuzen war absolut unmöglich und so fuhr der nette einheimische Herr ein ganzes Stück rückwärts die Strasse wieder hinunter. H.P. war sichtlich erleichtert, als wir wieder normale Strassen unter den Rädern hatten. Ich weiss nur nicht genau, ob er sich mehr um den Bus oder um sich selber gesorgt hatte.
Jedenfalls haben wir jetzt in der Nähe von Nant doch noch einen Platz zum Übernachten gefunden.
Tagestotal (coole) 123 km