Die Heimfahrt

Dienstag, 11. Juli 2017

In der Nacht hatten wir sintflutartige Regenfälle. Morgens um zwei Uhr hatte ich mir ernsthaft überlegt, unseren Campingbus zur Strasse hoch zu fahren, damit wir festen Boden unter den Rädern hätten. Wir waren uns alles andere als sicher, dass wir in dem aufgeweichten Rasen nicht steckenbleiben würden. Wir habens dann aber drauf ankommen lassen.

Der Morgen empfing uns mit kühlem Nieselregen. Es war sehr windig und die Wolken hingen so tief, dass wir dachten, wir könnten sie mit der Hand berühren. «Ein schlechter Herbst» ging uns beiden durch den Kopf.

«Was meinst du, sollen wir noch vor dem Frühstück duschen gehen?» – «Ja, das ist wohl besser, bevor wieder das nächste Gewitter losbricht.» (Es war eine gute Entscheidung, denn bereits als wir beim Frühstück sassen, fing es wieder an zu regnen).

Wir wollten den Kopf nicht hängen lassen und hofften darauf, dass das Wetter im Laufe des Morgens etwas aufklaren würde. Im Internet suchten wir uns einen schönen Campingplatz an einem kleinen See. Wir hatten tatsächlich die irrwitzige Vorstellung, dass wir in diesen Sommerferien wenigstens einmal unsere Badesachen benutzen könnten. Bei Regen fuhren wir also um neun Uhr in Richtung Günztal los.

Bei Günzburg kam uns eine Umleitung in die Quere. Blöderweise hatten wir von Deutschland keine Detailkarte und so waren die kleinen Dörfer auf der Karte nicht auffindbar. Nach einer guten Stunde fanden wir uns genau an dem Kreisel wieder, an dem die Umleitung signalisiert war. Wir nahmen noch einmal einen Anlauf und versuchten den Campingplatz zu finden, gaben aber nach einer weiteren halben Stunde auf. Ausserdem hat es immer noch geregnet und den geplanten Badeplausch konnten wir uns sowieso in die Haare schmieren. Wir fuhren also weiter Richtung westwärts und hofften, einen anderen Platz zum Übernachten zu finden.

Kurz vor 14 Uhr entschieden wir uns dann endgültig, nach Hause zu fahren. Die Alternative wäre gewesen, eine weitere verregnete Nacht auf einem Campingplatz zu verbringen. Wenn es schon mieses Wetter ist, haben wir es zu Hause wenigstens bequemer und müssen beim Gang aufs Klo immerhin den Schirm nicht mitschleppen.

Die Heimfahrt gestaltete sich dann natürlich etwas mühsam. Bei St. Gallen hatte es einen schweren Verkehrsunfall gegeben und wir standen im Stau. Um Zürich sah es auch nicht besser aus und wir standen im Stau. Durch den Gubrist gings dann halbwegs flüssig (so flüssig wie es im Gubrist halt geht). Die nächsten beiden Staus hatten wir dann vor dem Baregg und auf Höhe Birrfeld (auch nichts Spezielles um diese Zeit). Um halb sieben waren wir dann endlich zu Hause, wo es zwar auch nach Regen aussah, aber wenigstens bei angenehmen Temperaturen und ohne so viel Wind.

Nun versuchen wir, uns an die schönen Erlebnisse zu erinnern und das miese Wetter zu vergessen. Die nächste Reise wird uns definitiv in den Süden führen!

Tagestotal 630 km

Ein Kommentar zu „Die Heimfahrt

  1. Herzlichen Dank für diesen unterhaltsamen und spannenden Reiseblog. Ich habe mitgelitten, mitgefiebert und freue mich, dass ihr wieder heil zuhause seid. Ich hoffe natürlich, dass es doch noch das eine oder andere für das Bürogeflüster übrig hat :-D.

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