Da wir mit den Videos etwas in Verzug waren und der Campingplatz beim «Pointe de Primel» so herrlich ruhig war, haben wir gestern Morgen entschieden, dass wir eine weitere Nacht bleiben. Wir haben den Tag gemütlich zum kleineren Teil mit Spazieren und Relaxen sowie zum grösseren Teil mit Arbeiten verbracht. Am Abend wurden wir mit einem herrlichen Sonnenuntergang belohnt, welchen H.P. für den Blog fotografisch festgehalten hat.

Für heute Morgen dann haben wir den Wecker auf kurz nach sechs Uhr gestellt. Wir wollten früh los, da wir an den 65 km entfernten Strand von Keremma wollten und zwar, solange noch Flut herrscht.


Ich hatte ein ganz bestimmtes Bild im Kopf und war felsenfest davon überzeugt, genau zu wissen, wie dieser kleine Strand aussieht. Beim ersten Versuch landeten wir an einem grossen Strand. Das war nicht der, den ich in meiner Vorstellung erwartet hatte. Wir starteten einen zweiten Versuch. Wir landeten am gleichen Strand, einfach am anderen Ende. Als ich daraufhin meinen alten Reiseblog von vor drei Jahren konsultierte, stellte ich fest, dass es sich bei meinem «Traumstrand» um einen ganz anderen handelt (aber immerhin auch in der Bretagne). Trotzdem haben wir selbstverständlich wie geplant das Frühstück auf dem Strandparkplatz in Keremma eingenommen.




Weil wir beim Wegfahren am frühen Morgen unsere Nachbarn nicht allzu sehr stören wollten, haben wir einfach alles in den hinteren Teil des Buses geworfen. Nun, nach dem Frühstück, durfte H.P. endlich Ordnung schaffen. Unterdessen ist alles wieder an seinem Platz und die Welt ist schön.
Nun machten wir uns auf den Weg zum «Pointe de Pontusval». Diesen hatten wir uns einfach auf der Landkarte ausgesucht und es hat sich total gelohnt. Ein hübscher kleiner Sandstrand mit einigen Booten mit farbigen Segeln und ein kleiner Leuchtturm boten ein schönes Fotosujet.







Wir fuhren weiter westwärts und genossen die frühsommerliche Landschaft… Golden leuchtende Getreidefelder und viele Blumen am Strassenrand. In dieser Jahreszeit auf Nebenstrassen der Küste entlang zu fahren, ist einfach immer wieder schön. Bei einer kurzen Pause auf einem Feldweg waren wir offensichtlich so spannend, dass die Kühe auf der Weide gleich näher kamen und uns neugierig beäugten. So interessant waren wir dann aber wohl doch nicht, denn sie trotteten kurz darauf wieder davon.



Gegen halb ein Uhr erreichten wir das «Camping Les Dunes» in Lampaul-Ploudalmézeau. Dieses hatte ich ebenfalls im Kopf. Und diesmal spielte mir mein Erinnerungsvermögen zum Glück keinen Streich. Dieser herrliche Platz liegt direkt hinter dem endlosen Sandstrand in den Dünen. So nah an der Küste ist es zwar ziemlich windig, aber dafür Natur pur. Ausserdem ist das Camping Anfang Saison noch praktisch leer. Herrlich! Vielleicht ein kleines bisschen wie Freistehen (irgendwann werden wir uns trauen!).

Direkt nach der Ankunft spazierten wir durch die Dünen zum Strand.



Der Rückweg gestaltete sich dann allerdings wesentlich komplizierter. Ich glaube, H.P. wird sein ganzes Leben lang nie mehr mitkommen, wenn ich sage «Komm, wir spazieren kurz zum Strand.» (Anmerkung von H.P.: «Stimmt überhaupt nöd!»). Ich glaube doch. Ich hab ihn nämlich eine volle Stunde lang durch die verschlungenen Pfade dieser wunderschönen Dünenlandschaft geführt (bzw. irregeführt). Das Problem war, dass uns die ganze Zeit so ein blöder mit Gebüsch und Disteln verwachsener Graben im Weg war. So mussten wir immer wieder einen Bogen gehen und entfernten uns immer weiter vom Campingplatz. «Wenn du s’nöchscht mol seisch, es gaht nöd lang, dänn nimm ich mindeschtens zwei Fläsche Wasser, d’Wanderschueh, de Rägeschutz, es Sackmässer und es Überläbens-Set mit!». Irgendwie artet dieser Urlaub immer öfter in anstrengende Wanderferien aus.
Gegen Abend waren wir (auf einem neuen Weg) nochmal am Strand. Unterdessen kam die Flut rein und vom vorher riesigen Strand war jetzt nur noch ein schmaler Streifen zu sehen. Der Wind hat inzwischen stark aufgefrischt, weshalb es jetzt in der Bucht viele Surfer hatte, die ihrem schönen Sport frönten. Wir beobachteten interessiert wie sie über die Wellen glitten.




Tagestotal 123 km
Wieder eine wunderbare Beschreibung ….
Liebe Moni, wir haben an diesem morgen gar nichts mitbekommen wann ihr losgefahren seid. Tolle Bilder
Liebe Grüsse Tina, Herbert und Lucky