Beuvron-en-Auge, eines der schönsten Dörfer Frankreichs

Heute auf dem Plan stand Beuvron-en-Auge, laut Reiseführer eines der schönsten Dörfer ganz Frankreichs. Um neun Uhr machten wir uns auf den Weg und erreichten das kleine Dörfchen schon nach einer halben Stunde.

Der Reiseführer hatte nicht zu viel versprochen. Dieses mit zahllosen Blumen geschmückte Dorf ist wirklich absolut sehenswert. Die vielen Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert hatten es uns besonders angetan. Jedes Gebäude ist ganz speziell und so bleibt man immer wieder stehen und staunt darüber, dass das alles noch so gut erhalten ist.

Beim Rundgang durch das Dorf entdeckten wir auch noch eine alte Kirche. Sie heisst Saint-Martin, wurde 1642 erbaut und wurde später mehrmals renoviert. Was uns am meisten beeindruckt hat, sind die Gräber auf dem Friedhof. Es hat ganz alte Gräber mit verwitterten, massiven Steinplatten, neuere mit gewaltigen Granitplatten in allen möglichen Farbschattierungen und auch ein paar noch ältere, welche mit verzierten, aber unterdessen verrosteten Eisenzäunen eingefriedet sind. Auf vielen Gräbern stehen individuell gestaltete Stein- und Granitkacheln als letzter Gruss von Familienangehörigen und Freunden. Auf diese Art den Verstorbenen zu gedenken ist sehr aufwändig und wir haben so etwas bisher noch nie gesehen. Die einzelnen Gräber sind sehr imponierend, wir haben sie aber bewusst nicht fotografiert.

Im Touristikbüro holten wir uns noch einen aktuellen Plan der Region. Der freundliche Herr dort empfahl uns das Dorf Cambremer, welches etwas kleiner sei, aber ebenfalls sehr schöne alte Häuser zu bieten habe. Dieses haben wir dann auch noch besucht, allerdings war es nicht halb so schön wie Beuvron-en-Auge. Dafür haben wir in der Dorfbäckerei noch zwei feine Schoggi-Gipfeli und ein Baguette erstanden, so war dieser Umweg nicht umsonst.

Danach machten wir uns auf nach Caen, wo wir uns die gut erhaltene Altstadt ansahen. Fotografiert haben wir dort allerdings ebenfalls nichts. Erstens hatte es viel zu viele Leute in den Strassen und dieselben waren auch sehr eng, was es schwierig gemacht hätte, sie ohne Weitwinkel aufs Bild zu bekommen. Was uns erstaunte, war, wie viele Kirchen diese Stadt hat. Wir haben deren sieben gezählt, vielleicht sind es sogar noch mehr.

Unterdessen war es zwei Uhr nachmittags und da wir heute noch ein Video schneiden wollten, war es nun Zeit, einen Campingplatz zu suchen. Da der letzte Abend bzw. die letzte Nacht auf dem ansonsten sehr schönen Camping in Merville-Franceville wegen johlenden (und vermutlich betrunkenen) Gästen etwas nervig war, haben wir uns heute für ein Bauernhof-Camping entschieden.

Das Einchecken gestaltete sich etwas aufregend, da kein Verantwortlicher auf dem Platz war. Man solle doch einfach anrufen. Das habe ich dann auch gemacht, blieb mir ja nichts anderes übrig, wenn wir auf diesem Camping übernachten wollten. «Hallo?» Das hab ich noch verstanden. Dann hat der nette Herr etwas von «brouillage» erzählt. Ich dachte, er meint, wir sollen keinen Lärm machen und antwortete mit «Non, non, pas de problème, Nous sommes tranquilles». Schlussendlich hat es dann mit dem Einchecken trotz Sprachhindernissen geklappt. Die einzigen Geräusche bisher kommen von zwei krähenden Hähnen und deren gackerndem Harem.

Tagestotal 87 km

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