Der heutige Morgen war perfekt… Die Türe des Campers zu öffnen und direkt auf’s Meer hinaus schauen zu können ist schlicht genial. Da schmeckt der Kaffee gleich nochmal so gut.
Nach einem kurzen Frühstück und einem kleinen Schwatz mit einem netten deutschen Paar (die einen ganz lieben, weissen Labrador und einen sehr aufgestellten Sohn haben), machten wir uns um halb zehn Uhr auf den Weg. Der Plan war, die Altstadt von Zadar zu besichtigen und wir glaubten, früh genug dran zu sein, um einen Parkplatz zu ergattern. Falsch gedacht… Nach einer stündigen Fahrt und anschliessenden mehr als halbstündigen Parkplatzsuche haben wir aufgegeben und dieses Verkehrschaos wieder verlassen (wir hätten es wissen müssen).
Stattdessen entschlossen wir uns, in den Nationalpark Paklenica zu fahren und das «Winnetou»-Gebiet zu besichtigen. Nachdem wir eine Stunde gelatscht waren und ausser Felsen nichts gesehen hatten, fragte ich nochmal Google. Und siehe da, dieser Nationalpark ist ausschliesslich für Kletter- und Wanderfreunde interessant. «Du hesch doch gseit, do gseht me öppis?» – «Ja, hani au gmeint…»
Nun ist es absolut nicht so, dass ich mich vorher nicht informiert hätte. Aber so, wie es aussieht, habe ich da wohl irgendwas durcheinander gebracht. Jedenfalls brachen wir diese Übung dann auch ab (wir hätten es wissen müssen). Auf dem Rückweg haben wir dann allerdings «Autostop» gemacht. Ein kroatisches Paar in einem uralten Mercedes hatte verzweifelt einen Parkplatz gesucht. Diese habe ich angequatscht und ihnen angeboten, dass sie unseren Parkplatz haben könnten, wenn sie uns dafür im Auto mitnehmen. Hat fabelhaft geklappt.
Nach diesen beiden touristischen Reinfällen entschieden wir uns, gemütlich Richtung Norden der Küste entlang zu fahren und uns relativ früh einen schönen Campingplatz zu suchen. Dies gestaltete sich aber ebenso schwierig wie die beiden Vorhaben zuvor. Gegen zwei Uhr bekamen wir Hunger und machten in einem Restaurant einen kulinarischen Zwischenstopp.
Frisch gestärkt waren wir zuversichtlich, nun endlich einen schönen Campingplatz am Meer zu finden. Blöd war nur, dass jetzt kilometerlang einfach keine Ortschaft mehr kam (doch, doch, wir sind immer voll organisiert und wissen jederzeit ganz genau, was wir machen). Gefühlte Stunden lang gab es nur Steine und Büsche zu sehen. Wenigstens war die Strecke herrlich zu fahren… Eine Kurve nach der anderen und meistens glücklicherweise keine Schleicher in Sicht. Für Motorradfahrer sicher auch eine ganz tolle Strecke.
Gegen halb sechs Uhr haben wir dann in Bunica endlich einen Campingplatz gefunden, der an einem kleinen Kiesstrand liegt. Anfänglich haben wir uns darüber gefreut, dass es viele leere Parzellen hat und wir links und rechts keine Nachbarn haben… Genüsslich haben wir zuerst eine Runde in der Adria gedreht und wollten dann in aller Ruhe den Tagesbericht schreiben.
Wieder mal mit Betonung auf «wollten». Denn als wir zu unserem Platz zurückkamen, hatte sich dort links und rechts von uns eine Gruppe deutscher Offroader installiert. Mit der Ruhe war es schnell vorbei… Zuerst ging ihre Alarmanlage los, sodass sich die anderen Nachbarn (welche bis jetzt wohl die Ruhe genossen hatten) beschwerten und jetzt (es ist schon dunkel) palavern sie zu viert zwei Meter von uns entfernt. Nun hoffen wir (böse wie wir manchmal sind), dass ihnen schnell kalt wird und sie sich zügig in ihre Gefährte zurückziehen.
Tagestotal 236 km