Pässefahrt in den Hautes Alpes & eine Rarität

Gestern Sonntag haben wir es wie angekündigt ruhig genommen. Zwei Mal waren wir im Pool schwimmen. Und in Sachen «vom Stuhl kippen» sind H.P. und ich jetzt quitt. Ich bin nämlich tatsächlich vom Liegestuhl gefallen. Ein zufällig anwesender Mitarbeiter des Campings hat sich zuerst gekugelt vor Lachen, hat aber anschliessend doch noch gefragt, ob alles in Ordnung sei. Ja, das war es. H.P. hat mich übrigens auch ausgelacht, obwohl gerade er dazu überhaupt keinen Grund hat. Wer den Beitrag aus Tschechien vom letzten Jahr gelesen hat, weiss, was ich meine.

Zu erwähnen ist höchstens noch eine Familie, die gegenüber ein Mobilehome gemietet hatte, vermutlich ein Ehepaar und dessen Eltern. Die haben es fertig gebracht, in zwei Tagen nicht einmal zu grüssen. Dafür hat uns ihr ca. 2 Jahre alter Knabe einen Nachmittag lang damit genervt, dass er ununterbrochen mit einer Trillerpfeife herumgetröötet hat. Seine kleine Schwester im Babyalter hat mehr oder weniger nonstop geplärrt, ausser sie wurde herumgetragen oder herumgeschoben. Gegen Abend fingen die Jungen an zu packen. Es wurde Gepäck ins Auto geladen, das Baby auf dem Rücksitz befestigt und die Alten verabschiedeten sich wortreich von den Jungen. Dann fuhren sie davon. Wir freuten uns. Dann kamen sie zurück. Der Motor wurde ausgemacht, das Baby wurde wieder ausgeladen und die Motorhaube wurde geöffnet. «Schöne Mischt, jetzt hämmer eus z’früeh gfreut». Eine Zeit lang wurde gestikuliert und diskutiert. Der Mann schlug hässig die Autotüre zu. «Jetzt isch er glaub veruckt». Dann kam der Mann (der junge), der uns zwei Tage lang nicht gegrüsst hat, zu uns herüber und fragte uns, ob wir eine Zündkerze hätten. Wie zum Teufel kommen wir dazu, eine Zündkerze für einen alten Renault mit uns zu führen?!?

Heute Morgen machten wir uns dann an die erste Etappe unserer Heimreise. Diese führte uns als Erstes über den Col du Labouret. Da es dort oben ausser Bäumen nicht viel zu sehen gab, fuhren wir ein Stück weiter und machten auf einem von Blumen gesäumten Parkplatz eine Pause.

Gegen elf Uhr erreichten wir den Lac Serre-Ponçon im Département Haute-Alpes. Dieser Stausee ist vor allem wegen seines türkisfarbenen Wassers sehr schön und hat uns bereits vor zwei Jahren bei unserer ersten Frankreichreise begeistert.

Die weitere Fahrt Richtung Norden führte uns über Savines le Lac, wo wir entlang der Durance fuhren, nach La Salle-des-Alpes und dann auf der Route des Grandes Alpes auf den Col du Lautaret und gleich weiter auf den Col du Galibier auf 2040 m.ü.M. Auf diesem Pass machten wir ebenfalls eine kurze Pause und genossen die mega Aussicht auf die Bergwelt. Leider war es sehr dunstig, weswegen wir aufs Fotografieren verzichteten.

Über den Col du Télégraph fuhren wir nochmal eine knappe Stunde weiter bis nach Saint-Jean-du-Maurienne, wo wir auf dem Camping Municipal einen Platz für die Nacht bekommen haben.

Als wir zu unserer Parzelle gefahren sind, ist uns ein alter T2 mit Aufstelldach aufgefallen. Wir waren uns schnell einig, dass wir die Besitzer – ein Paar aus England – fragen wollen, ob wir ihn uns ansehen dürfen. Und wir durften. Es ist alles noch original und sieht total nostalgisch aus. Die Inneneinrichtung aus Holz, die Frontscheibe zweigeteilt, echt charmant, das Ding. Als ich fragte, ob ich sogar ein Foto machen dürfe, hatten die beiden die Idee, ihren T2 neben unseren zu parken (er träumt nämlich von einem T5). Voll cool! Die beiden ebenso wie ihr T2! Wir hatten alle den Plausch.

Nun geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen und planen die weitere Etappe unserer Rückreise.

Tagestotal 231 km

 

Ein Kommentar zu „Pässefahrt in den Hautes Alpes & eine Rarität

  1. Der Vierwaldstättersee der Hautes-Alpes. Wunderschöne Gegend. Ich wünsche Euch eine wunderbare Rückreise und ein erholsames Ankommen. Bis bald.

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