Die Nacht war ausgesprochen ruhig… Kein Gewitter, das uns aus dem Schlaf gerissen hätte, keine lärmigen Platznachbarn und keine lästige Mücke, die uns um die Ohren gesummt hätte… Schlicht perfekt und vor allem sehr erholsam.
Gut ausgeschlafen machten wir uns also an die letzte Etappe durch die Pyrenäen. Von Bagnères-de-Luchon aus fuhren wir nach einem kurzen Tankstop auf der D125 nach Fronsac und von dort aus auf den Col des Ares. Dieser Pass ist relativ schmal, dicht bewaltet und somit sehr grün (für Kägifrettli: Voll asphaltiert, unübersichtliche Kurven).
Danach gings auf der D618 weiter auf den nächsten Pass, den Col de Portet-d’Aspet (1069 m.ü.M.). Das einzig Spektakuläre auf diesem Pass war eine Wildsau, welche frei herumlief und lautstark grunzte. Auch dieser Pass ist sehr grün und ausser Bäumen sieht man nicht besonders viel (für Kägifrettli: Etwas breiter, voll asphaltiert, unübersichtliche Kurven und viele Velofahrer).
Was man übrigens bei Passfahrten berücksichtigen sollte, wenn man mit einem Camper oder Wohnmobil unterwegs ist… Keine losen Gegenstände im Fahrzeug mitführen. Ja, wir wissen das natürlich. Und diese Reise ist auch nicht unsere erste. Trotzdem ist uns heute das Stativ um die Ohren geflogen. Aber nur das kleine (zum Glück). Im Geschirrschrank hat es ebenfalls ordentlich gescheppert, weil ich die Utensilien vom Frühstück nicht ordnungsgemäss verstaut habe. Hätte ich das H.P. machen lassen, wäre sicher nichts herumgeflogen.
Bei St-Girons wechstelten wir auf die D117, weil wir spätestens Morgen die Mittelmeerküste von Frankreich erreichen möchten. Nach einem kurzen Stück auf der Autobahn gings dann auf der D119 weiter Richtung Osten. Auf dieser Route fuhren wir an unzähligen abgeernteten Feldern mit noch mehr Strohballen vorbei. Zum bisher vorherrschenden Grün der Pässe gesellte sich jetzt das Beige der Kornfelder.
In Mirepoix konsultieren wir unsere Campingplatz-App und entdeckten ca. 10 km südlich einen Platz mit sehr guten Bewertungen. Und dieser Campingplatz im kleinen Örtchen Belloc mit Namen «Le Roc del Rey» ist unser Highlight des Tages. Der Besitzer ist äusserst freundlich und hat uns einen ebenen und schattigen Platz zugewiesen. Wir haben auf alle Seiten einen herrlichen Ausblick in die Ebene und auf die umliegenden Berge. Der Campingplatz hat ein kleines Café und… ja, einen kleinen Pool. Wie gestern schon waren wir die einzigen Gäste und durften auch heute eine ungestörte Abkühlung geniessen. Bei unterdessen 31 Grad kam uns diese sehr gelegen.
Tagestotal 175 km
Gratuliere! Alles richtig gemacht und diesen grauenhaften Kick namens Achtelsfinale verpasst.