Durch den Nebel gekämpft

Wie erwartet haben wir auf dem einsamen Bauernhof in Saint Martin-de-Seignanx wunderbar geschlafen. Noch vor dem Frühstück gingen wir duschen und das war – zumindest für mich – sehr erweckend. Wenn man sich nämlich in einer Kabine duscht, in welcher man kaum genug Platz hat, sich umzudrehen, sollte man mit seinen Bewegungen sehr vorsichtig sein. Die Temperatur war genau richtig eingestellt, als ich eine ungeschickte Drehung vollzog, um an mein Duschmittel zu gelangen. Just in diesem Moment touchierte ich mit meinem Hinterteil ungewollt den Temperaturregler und von einer Sekunde auf die andere stand ich unter einem eiskalten Wasserstrahl. Jetzt war ich definitiv wach!

So abrupt aufgeweckt machte ich das Morgenessen bereit, während H.P. (dank meinen Tipps) problemlos und souverän seine Dusche geniessen konnte.

Gegen zehn Uhr konnten wir bei leichtem Nieselregen los, und zwar Richtung Saint Jean-de-Luz an der Baskischen Küste. Auf der Strassenkarte hat dieser Ort einen gelben Stern, was bedeutet, dass er sehenswert ist. H.P. war skeptisch, denn er mag grössere Ortschaften nicht so gern. Als wir ankamen, hatte es ausserdem begonnen zu regnen und das Verkehrschaos lud auch nicht gerade zu längerem Verweilen in dieser Stadt ein. So war relativ schnell klar, dass ein neuer Plan her musste.

Wetter-App und Strassenkarten konsultiert… Wir hauen’s nach Spanien. Gesagt getan, fuhren wir zuerst auf der N121A Richtung Iruna Pamplona. Dieser Weg führte uns unter anderem über den kleinen Pass «Belate», wo H.P. einen schönen Aussichtspunkt ausgemacht hatte. Um zu diesem zu gelangen, mussten wir uns aber zuerst kilometerweit durch dichten Nebel kämpfen. Oben angekommen, war der Nebel blöderweise immer noch da, die Temperatur betrug kühle 14 Grad und von Aussicht keine Spur. Also fuhren wir nach einer kurzen Pause gleich wieder weiter Richtung Süden.

Kurz nach Pamplona konnten wir auf der NA-150 bei immer mehr Sonnenschein und warmen 24 Grad durch endlose Kornfelder fahren. Der Weg wurde von zahllosen leuchtend gelben Ginster-Sträuchern gesäumt. Wir staunten, wie sich die Gegend und das Wetter innerhalb weniger Kilometer so verändern kann.

Unterdessen sind wir in Olite angekommen, wo bei 27 Grad ein angenehmer Wind bläst. Der Campingplatz «Camping de Olite» ist einem Restaurant angegliedert und zu dieser Jahreszeit noch halb leer.

Tagestotal 185 km

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